Sprengungen sichern bedrohtem Bündner Dorf Brienz die Zukunft
In Brienz GR haben am Montag Sprengungen für den Entwässerungsstollen begonnen. Ein 2,3 Kilometer langes Entwässerungssystem soll das auf instabilem Untergrund stehende Bergdorf vor weiterem Abrutschen und abstürzenden Felsen bewahren.
"Das Dorf soll auch in 100 Jahren noch leben", sagte Gemeindepräsident Daniel Albertin gemäss einer Mitteilung der Gemeinde Albula nach der ersten Sprengung. Sie markierte den Baubeginn des rund fünf Meter hohen Stollens.
Dieser soll den Untergrund des Dorfes entwässern und so die Rutschung der Landmasse, auf der Brienz steht, aufhalten und weitere Bergstürze verhindern. Das Projekt wird voraussichtlich im Sommer 2027 fertiggestellt. Den grössten Teil der Kosten von rund 40 Millionen Franken teilen sich Bund und Kanton Graubünden.
In der Nacht auf den 16. Juni 2023 stürzten oberhalb von Brienz 1,2 Millionen Kubikmeter Fels als gewaltiger Schuttstrom in die Tiefe. Dieser stoppte kurz vor dem zuvor evakuierten Dorf und liess es unbeschädigt.