St. Gallen nach verrückter Partie eine Runde weiter, © KEYSTONE/MACIEJ KULCZYNSKI
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St. Gallen nach verrückter Partie eine Runde weiter

25 Minuten Nachspielzeit nach Beleidigungen von den Rängen.

16.08.2024

In einem verrückten Rückspiel verliert St. Gallen auswärts bei Slask Wroclaw 2:3. Nach dem 2:0 im Hinspiel reicht den Ostschweizern dieses Ergebnis fürs Weiterkommen. Zürich scheidet wie erwartet aus.

25 Minuten (!) Nachspielzeit standen am Ende auf der Matchuhr in der Tarczynski Arena in Worclaw. Geschuldet waren sie einerseits rassistischen Beleidigungen von den Rängen gegen St. Gallens Goalie Lawrence Ati Zigi, die eine längere Unterbrechung nach sich zogen. Sie waren aber auch der mehrfachen Intervention des Videoschiedsrichters geschuldet. Gleich drei Mal griff dieser in der zweiten Halbzeit ein. Ein erstes Mal eine Viertelstunde vor dem Ablauf der regulären Spielzeit, als Schiedsrichter Duje Strukan nach einer ungeschickten Intervention des St. Gallers Mihailo Stevanovic im eigenen Sechzehner auf Penalty entschieden hatte. Nach Konsultation der Videobilder nahm der kroatische Referee nicht nur den Penaltyentscheid zurück, sondern zeigte dem polnischen Captain Alex Petkov wegen einer Schwalbe die Gelb-Rote Karte – ein harter Entscheid.

3:1 hiess es zu diesem Zeitpunkt, denn die St. Galler hatten einen sicher geglaubten Vorsprung innerhalb von sieben Minuten vor der Pause aus der Hand gegeben. Erst bugsierte Petr Schwarz den Ball nach einer Flanke über die Torlinie. Dann schlenzte Piotr Samiec-Talar den Ball aus 20 Metern wunderschön in die Maschen. Schliesslich war es der 1,92 m grosse Petkov, der nach einem Freistoss aus dem Halbfeld völlig frei einnicken konnte und so den Spielverlauf auf den Kopf stellte.

Denn vor dem Ausgleich hatte das Team von Trainer Enrico Maassen alles im Griff und hätte nach dem Treffer von Bastien Toma (21.) das Duell bereits früh entscheiden können. Zweimal Chadrac Akolo und Christian Witzig vergaben jedoch gute Möglichkeiten, um das Skore für die St. Galler zu erhöhen.

Doch zurück zum VAR: Bereits tief in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte griff dieser erneut ein, nachdem Isaac Schmidt den Ball einem polnischen Verteidiger an den Arm gespielt hatte. Rafal Leszczynski hielt den Versuch von Christian Witzig - jedoch stand der Goalie bei der Schussabgabe des St. Gallers vor der Linie, weshalb der VAR erneut eingriff und der Penalty wiederholt werden musste. Willem Geubbels verwandelte schliesslich mit etwas Glück und setzte den Schlusspunkt in einer verrückten Partie, in welcher die Polen nach drei Platzverweisen am Ende nur noch zu acht auf dem Feld standen.

Im Playoff zu Gruppenphase der Conference League trifft St. Gallen auf den türkischen Vertreter Trabzonspor, der eine Stufe höher gegen Rapid Wien unterlag.

Unspektakulär zu Ende ging die Europacup-Kampagne für den FC Zürich. Nach dem 0:3 im Hinspiel unterlagen die Zürcher auch auswärts in Portugal bei Vitoria Guimarães 0:2.