St. Galler Kinderfest startete mit Böllerschüssen
Nach langem Warten hat heute Vormittag das St. Galler Kinderfest begonnen.
Immer wieder musste der Anlass wegen der schlechten Witterung verschoben werden. Das Kinderfest gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen seit 200 Jahren.
Böllerschüsse aus alten Kanonen verkünden jeweils morgens um sechs Uhr den definitiven Entscheid über die Durchführung. Rund 5500 Schülerinnen und Schüler machen sich danach bereit. Die speziellen Shorts, Röcke, Hemden oder T-Shirts, die sie anziehen, wurden in Zusammenarbeit mit St. Galler Textilfirmen geschneidert oder geliefert.
Um neun Uhr begann am Mittwoch der traditionelle Umzug, der vom Stadtzentrum aus auf die Kinderfestwiese auf dem Rosenberg führt. Die Gassen der Innenstadt waren wie immer dicht gesäumt. Erwartet werden rund 30'000 Besucherinnen und Besucher.
Auf der Festwiese folgen bis am Nachmittag auf verschiedenen Bühnen die Darbietungen der Schülerinnen und Schüler, für die sie in den letzten Wochen geprobt haben. Als Verpflegung gab es früher am Mittag nur die extragrosse Kinderfestbratwurst, inzwischen ist die Auswahl breiter geworden.
Erstes Fest seit 2018
Der Anlass findet nur alle drei Jahre statt. 2021 fiel er wegen der Corona-Pandemie, aber auch wegen Sparmassnahmen der Stadt aus. 2024 wird dafür ein Jubiläum gefeiert: Das erste Kinderfest fand 1824 statt. Vor allem nach der Jahrhundertwende waren auf der Festwiese die neuesten Entwürfe der St. Galler Stickereifirmen zu sehen. Nachdem diese Tradition etwas verloren ging, engagieren sich die Textilunternehmen seit einigen Jahren wieder aktiv.
Bedingung für eine Durchführung ist jeweils trockenes Wetter. Wie so oft musste der Termin auch dieses Jahr immer wieder verschoben werden. Das Werweissen - "Isch es?" - bewegt jeweils die ganze Stadt. Findet das Kinderfest dann wirklich statt, steht alles still. Die meisten Geschäfte sind geschlossen, die Stadtverwaltung arbeitet nicht.