Stellenabbau für UBS "eine heikle Angelegenheit"
UBS-Chef Ermotti gibt Auskunft zum geplanten Stellenabbau. Dieser wäre bei der CS sowieso angefallen und hätte schlimmer ausfallen können.
Der Abbau von 3000 Stellen nach der Übernahme der CS durch die UBS soll auch nach dem Prinzip der Meritokratie erfolgen. Es hätten nicht so viele CS-Angestellte Fehler gemacht, sagte UBS-Chef Ermotti in einem Interview mit der Sonntagszeitung "Le Matin Dimanche".
Im Gespräch mit der Westschweizer Zeitung räumte Ermotti ein, dass der Stellenabbau eine heikle Angelegenheit sei. Das Schwierigste werde sein, Leute zu entlassen, die in keiner Weise für den CS-Untergang verantwortlich seien.
"Wir werden unser Bestes tun, nach dem Prinzip der Meritokratie", sagte Ermotti. Es soll also auch die Leistung berücksichtigt werden. "Wir werden Pensionierungen, Frühpensionierungen und natürliche Abgänge nutzen", sagte er weiter.
Ausserdem relativierte der Banken-Chef den Abbau: Ein Grossteil der betroffenen Stellen wäre auch ohne die Übernahme gestrichen worden, weil die Credit Suisse Milliarden verloren habe und es nicht nach einer Besserung ausgesehen habe.
Die Bank hätte also eine drastische Kostensenkung vornehmen müssen, die viele Arbeitsplätze gekostet hätte. Und wenn die Credit Suisse von einer ausländischen Bank übernommen worden wäre, hätte sie wahrscheinlich noch mehr Stellen verloren, sagte Ermotti.
Gemäss dem CEO wären auch andere Szenarien als die Übernahme durch die UBS denkbar gewesen. Sie hätten aber früher in Angriff genommen werden müssen. "Leider hat man die Situation bei der Credit Suisse zu lange schlechter werden lassen", sagt er. Schliesslich sei die Situation "ausser Kontrolle" geraten.
Die neue Grossbank will die Integration bis 2026 abgeschlossen haben. Dabei sollen rund 8,8 Milliarden Franken eingespart werden.