Testverfahren zu Vermeidung von Kondensstreifen, © Keystone / DPA / Patrick Pleul / Smybolbild
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Testverfahren zu Vermeidung von Kondensstreifen

Lange wurden die negativen Klimafolgen von Kondensstreifen bei Flugzeugen unterschätzt. Nun testen mehrere Fluggesellschaften, wie die Mini-Wolken vermieden werden können.

05.06.2024

An dem "100-Flüge-Programm" nehmen Lufthansa, Condor, Tuifly sowie die Frachtgesellschaften DHL und EAT teil, wie der Branchenverband BDL heute in Berlin mitteilte.

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Flugsicherung und Eurocontrol könnten Flugrouten optimiert werden, hiess es. Die Flugzeuge vermeiden dann, besonders feuchte und kalte Luftmassen zu durchfliegen. Hier kondensieren sonst die warmen Abgase der Triebwerke und bilden kleine Zirruswolken, die die Wärmeabstrahlung der Erde reflektieren und so den Treibhauseffekt verstärken. Die Gebiete können über Satelliten lokalisiert werden.

Offen ist bislang, ob mit dem Umfliegen der teils sehr grossen Luftmassen tatsächlich ein positiver Klimaeffekt erreicht werden kann. Dazu müssen die Klimawirkungen der vermiedenen Kondensstreifen mit dem zusätzlichen CO2-Ausstoss abgeglichen werden.

Finale Ergebnisse stehen laut BDL noch aus und sollen mit wissenschaftlichen Institutionen ausgewertet werden. Es sei bereits klar, dass zum klimafreundlicheren Fliegen automatisierte Prozesse bei der Flugplanung gehörten. "Für uns ist wichtig, dass das 100-Flüge-Programm kein einsames Leuchtturmprojekt ist, sondern Bestandteil unserer umfangreichen Aktivitäten zur Fortentwicklung klimaneutraler Luftfahrt", betonte BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow.