132'000 Tonnen Geräte recycelt, © Unsplash/John Cameron
Batterien müssen noch per Hand aus Elektrogeräten entfernt werden. Unsplash/John Cameron
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132'000 Tonnen Geräte recycelt

Im Jahr 2023 wurden in der Schweiz mehr Elektrogeräte recycelt. Am meisten stieg dabei der Anteil Kühlgeräte.

02.07.2024

Über 132'000 Tonnen Elektrogeräte wurden laut SENS eRecycling und Swico im vergangenen Jahr in der Schweiz wiederverwertet. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 9 Prozent der Elektro- und Elektronikgeräten, die SENS eRecycling und Swico im Jahr 2023 verarbeitet haben. Nach dem rückläufigen Trend der vergangenen Jahre liegt damit die verwertete Menge von Geräten wieder auf dem Niveau von 2015. Bei näherer Betrachtung sticht vor allem das grössere Volumen an verarbeiteten Kühl-, Gefrier- und Klimageräten hervor. Dieses stieg im Jahr 2023 um insgesamt 20 Prozent.

Dieser Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass einerseits mehr Kühlgeräte dem Recyclingsystem zugeführt wurden und andererseits im Jahr 2023 Lagerbestände abgebaut werden konnten. Durch die Inbetriebnahme von zwei neuen Anlagen als Ersatz für zwei alte Anlagen ist eine effizientere Verarbeitung dieser Menge möglich geworden. Zusammen mit der Anlage der Oeko-Service Schweiz AG in Rheinfelden haben die drei Recyclingbetriebe im vergangenen Jahr rund 400'000 Geräte in ihre Wert- und Schadstofffraktionen zerlegt. Dabei haben sie über 108 Tonnen Kälte- und Treibmitteln herausgeholt und diese umweltgerecht entsorgt.

Rückgang bei Photovoltaik-Elementen
Nebst der Menge an verarbeiteten Kühl-, Gefrier- und Klimageräten stieg auch die Menge an gesammelten Elektronikgeräten um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und das, obwohl die Menge seit rund zehn Jahren insgesamt rückläufig ist. Grund dafür ist der Trend zu immer kleineren Elektronikgeräten (Miniaturisierung). Im Berichtsjahr ebenfalls erneut gestiegen ist die verwertete Menge an Elektrogrossgeräten (+6 Prozent). Dazu zählen beispielsweise Waschmaschinen, Backöfen oder Geschirrspüler.

Auch bei den Elektrokleingeräten wie Kaffeemaschinen, Toaster oder Haartrockner verzeichnete SENS eRecycling einen Anstieg um 7 Prozent im vergangenen Jahr. Ein deutlicher Rückgang (-40 Prozent) verzeichnete SENS eRecycling dagegen bei der Menge an Photovoltaik-Modulen. Das hat damit zu tun, dass im Jahr 2022 überdurchschnittlich viele Photovoltaik-Elemente aufgrund von Hagelschäden im Jahr 2021 entsorgt werden mussten.

Schutz von Mensch und Natur als oberste Maxime
Die Schadstoffentfrachtung ist eine der Hauptaufgaben der Schweizer Recyclingbetriebe – nebst der Rückführung von Wertstoffen wie Metalle, Kunststoffe oder Glas in ihre Materialkreisläufe. Im Recycling werden die Schadstoffe – sofern möglich – maschinell von den Wertstoffen getrennt. Batterien oder Akkus aus kleinen Elektrogeräten wie Rasierapparate müssen dagegen von Hand entfernt werden.

Batterien stellen mit über 817 Tonnen respektive 61 Prozent gewichtsmässig die höchste Schadstofffraktion im Jahr 2023 dar. Bei deren Verarbeitung ist laut Mitteilung stets oberste Sorgfalt geboten: Es gilt zu vermeiden, dass die in den Batterien enthaltenen Schwermetalle (unter anderem Quecksilber) austreten oder sich Lithium-Ionen-Akkus entzünden und dadurch Mensch und Natur gefährden.