Trump bezeichnet kritische Berichterstattung als illegal
US-Präsident Donald Trump hat kritische Berichterstattung grosser amerikanischer Medien über ihn als "illegal" bezeichnet.
15.03.2025
Fernsehsender wie CNN oder MSNBC, die zu "97,6 Prozent" negativ über ihn berichteten, seien der politische Arm der Demokratischen Partei, behauptete Trump bei einer Ansprache im Justizministerium in Washington. "Sie sind wirklich korrupt und illegal. Was sie tun, ist illegal", kritisierte der Republikaner.
"Diese Sender und Zeitungen unterscheiden sich wirklich nicht von hoch bezahlten politischen Akteuren, und das muss aufhören", beklagte Trump. Deren kritische Berichterstattung über ihn sei untereinander abgestimmt. "Es muss illegal sein. Es ist Beeinflussung von Richtern."
Trumps Feldzug gegen Medien
Seit Jahren wettert Trump bei öffentlichen Veranstaltungen, insbesondere bei Wahlkampfkundgebungen, über Journalisten, meist unter grossem Johlen seiner Anhänger. Er bezeichnete etablierte Medien regelmässig als "Feinde des Volkes", warf Reportern vor, nichts als Lügen zu verbreiten, und drohte im Wahlkampf damit, unliebsamen Sendern die Lizenz zu entziehen.
Seit seinem Amtsantritt entzog Trump Reportern der US-Nachrichtenagentur AP den Zugang zum Büro und zum Flugzeug des Präsidenten. Die Begründung: AP hatte sich geweigert, die von Trump per Dekret für den Golf von Mexiko eingeführte Bezeichnung "Golf von Amerika" zu verwenden. Das Weisse Haus brach auch mit einer jahrzehntelangen Tradition und entriss der unabhängigen Journalisten-Vereinigung der im Weissen Haus akkreditierten Korrespondenten die Hoheit über die Besetzung des sogenannten Korrespondenten-Pools, der den Präsidenten stets begleitet.
Zugleich gab Trump seit seinem Amtsantritt zahlreichen rechten Medien, Influencern, Bloggern und Podcastern Zugang zum Weissen Haus. Das Weisse Haus bezeichnet diese als "neue Medien".