UBS hat nach CS-Übernahme in der Branche meiste Stellen abgebaut
Die Grossbank UBS hat unter den globalen Banken 2023 besonders viele Stellen abgebaut. Das ergaben Berechnungen der "Financial Times".
Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS habe zu einem Rückgang von mindestens 13'000 Stellen bei der kombinierten Bank geführt, schreibt die britische Wirtschaftszeitung am Dienstag. Und für das kommende Jahr werde mit weiteren grossen Entlassungsrunden gerechnet.
20 der grössten Banken der Welt haben den FT-Berechnungen zufolge im Jahr 2023 zusammen mehr als 60'000 Stellen abgebaut - und damit so viel wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Dieselben Institute hätten während der globalen Finanzkrise vor 15 Jahren mehr als 140'000 Stellen abgebaut.
Auf Platz zwei folgt die US-Bank Wells Fargo, die in den ersten neun Monaten des Jahres eigenen Angaben zufolge bereits 12'000 Posten abgebaut hat. Citigroup strich 5000 Stellen, Morgan Stanley 4800, Bank of America 4000 und Goldman Sachs 3200 (Ränge 3 bis 6).
Die "Financial Times" griff für die Zusammenstellung auf Angaben der Unternehmen zurück sowie auf die eigene Berichterstattung. Mindestens die Hälfte der Stellenstreichungen 2023 kam demnach von Kredithäusern an der Wall Street, deren Investment Banking mit der Geschwindigkeit der Zinserhöhungen in den USA und Europa zu kämpfen hatten.
Über 10 Mrd. sollen eingespart werden
Die UBS hatte Anfang November bei der Zahlenvorlage zum dritten Quartal bereits mitgeteilt, dass im Vergleich zu Ende 2022 rund 13'000 Stellen weggefallen seien. In Vollzeitstellen gerechnet wies die Schweizer Grossbank per Ende September knapp 116'000 Arbeitsplätze aus.
Die mittlerweile übernommene CS hatte bereits im Oktober 2022 einen Abbau von rund 9000 der damals rund 52'000 Stellen angekündigt. Nach der Übernahme durch die UBS hatten Medien über einen Abbau bei der kombinierten Bank von 30'000 bis 35'000 Stellen der insgesamt etwa 120'000 Stellen per Ende 2022 spekuliert. Die UBS selbst beziffert den global anfallenden Stellenabbau nicht, will aber bis Ende 2026 die jährlichen Kosten um mehr als 10 Milliarden Dollar senken im Vergleich zu 2022.
Ende August hatte das UBS-Management angekündigt, dass es allein in der Schweiz zu 3000 Entlassungen kommen werde: 1000 Entlassungen wegen der Integration des Schweiz-Geschäfts der Credit Suisse, weitere 2000 Entlassungen fallen in anderen hiesigen Geschäftsbereichen an.