Uhrenexporte gehen weiter zurück
Auch im Oktober wurden weniger Uhren ins Ausland verkauft als im Vorjahr.
Die Schweizer Uhrenindustrie findet nicht aus dem Tief. Auch im Oktober wurden weniger Zeitmesser ins Ausland verkauft als im Vorjahr.
Die Ausfuhren der Branche nahmen im Oktober zum Vorjahr um 2,2 Prozent auf 2,34 Milliarden Franken ab, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) am Dienstag mitteilte. Über die ersten zehn Monate summieren sich die Exporte auf noch 21,5 Milliarden Franken. Das ist ein Minus von 2,6 Prozent.
Erneut war der chinesische Markt mit einem Minus von fast 39 Prozent ein starker Belastungsfaktor. Die dort seit einigen Monaten zu beobachtende Konsumkrise wirkt sich auch auf den Uhrensektor aus.
Immerhin wurden im Oktober im "Reich der Mitte" aber wieder mehr Schweizer Zeitmesser verkauft (für 167,4 Mio Fr.) als im September, als die Exporte mit knapp 129 Millionen auf ein auch im langjährigen Vergleich sehr tiefes Niveau gefallen waren. Nicht vom Fleck kamen erneut auch die Verkäufe nach Hongkong, die um knapp 15 Prozent unter dem Vorjahresmonat zu liegen kamen.
USA und Japan im Plus
Ein Lichtblick war demgegenüber das Wachstum im grössten Absatzmarkt USA (+11 Prozent auf 421,9 Mio.) und im zweitwichtigsten Markt Japan (+20 Prozent auf 190,6 Mio).
Nach Preiskategorien betrachtet kam es im mittleren Segment zu Exportpreisen zwischen 500 und 3000 Franken je Uhr mit -21 Prozent zum stärksten Rückgang. Schwach entwickelten sich aber auch die beiden tieferen Segmente mit Uhren zu Preisen von 200 bis 500 Franken (-10 Prozent) und von unter 200 Franken (-13 Prozent) . Im teuersten Segment ab 3000 Franken das Stück nahmen die Exporte hingegen um 1,7 Prozent zu, nachdem sie sich im Vormonat noch rückläufig entwickelt hatten.
Besser als befürchtet
Ein Analyst zeigte sich in einer ersten Reaktion trotz des erneuten Rückgangs positiv überrascht von den neusten Zahlen. Er habe mit einer zweistelligen Abnahme gerechnet, schrieb Jean-Philippe Bertschy von der Bank Vontobel. Vor allem die USA und Japan hätten sich besser entwickelt als erwartet.