Unterschiedliche Forderungen zum Tag der Arbeit, © Keystone/SDA
Jungfreisinnige wollen den Tag der Arbeit abschaffen. Keystone/SDA
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Unterschiedliche Forderungen zum Tag der Arbeit

Während die Gewerkschaften einen nationalen Feiertag fordern, wollen ihn freisinnige Politiker komplett abschaffen.

01.05.2024

Die Gewerkschaft Syna hat eine Petition für einen nationalen freien Tag am 1. Mai lanciert. Der zusätzliche freie Tag in der ganzen Schweiz soll ein Akt der Wertschätzung für die Arbeitnehmenden in der Schweiz sein, wie Syna am Mittwoch in Bern mitteilte.

Die Gewerkschaft folgt damit einem am letztjährigen Kongress mit deutlicher Mehrheit beschlossenen Antrag der Delegierten. "In der heutigen Arbeitswelt müssen die Angestellten hohe Leistungen erbringen. Zugleich sind sie immer höherem Druck ausgesetzt. "Diesen zusätzlichen freien Tag haben sie verdient", wird Johann Tscherrig, Vorsitzender der Syna Geschäftsleitung, in der Mitteilung zitiert.

Dass die Anforderungen an die Arbeitnehmenden gestiegen seien, spiegele sich auch in den Ergebnissen des "Barometers Gute Arbeit" wider, dem Kooperationsprojekt der Berner Fachhochschule sowie Travailsuisse, dem Dachverband von Syna. Periodisch werden damit die Qualität der Arbeitsbedingungen in der Schweiz sowie ihre Veränderungen gemessen.

Mit der Lancierung der Petition wird nach den Worten von Syna-Präsidentin und alt Nationalrätin Yvonne Feri (SP/AG) der Mensch in den Mittelpunkt gestellt. "Mit der Kampagne zum 1. Mai stellt Syna nun die Arbeitnehmenden in den Mittelpunkt. " Zeit ist das höchste Gut, welches wir den Mitmenschen schenken können."

Eine ganz andere Idee haben die Jungfreisinnigen. Die Jungpartei fordert die Abschaffung des 1. Mai als gesetzlichen Feiertag. Der Tag sorge für Chaos und Sachbeschädigung, sei inhaltlich fehlgeleitet und führe zu einem Wohlstandsverlust.

Einerseits gebe es aufgrund der immer massiveren Eingriffe in die Wirtschaftsfreiheit durch den Gesetzgeber für die arbeitende Bevölkerung in unserem Land nichts zu feiern. Andererseits werde durch den gesetzlichen Feiertag in zahlreichen Kantonen Wohlstandsverlust in Kauf genommen, teilten die Jungfreisinnigen am Mittwoch weiter mit.

Es gehe nicht an, dass die Linke auf Kosten der Allgemeinheit ihr politisches Programm bewerbe, welches darüber hinaus der arbeitenden Bevölkerung einen Bärendienst erweise, wird Jonas Lüthy, Präsident Jungfreisinnige Schweiz, in der Mitteilung zitiert.

In Kantonen wie Zürich, den beiden Basel, Thurgau, Schaffhausen, Neuenburg, Aargau oder auch im Tessin ist der linke Kampftag als offizieller Feiertag anerkannt.