Unterseekabel sollen besser geschützt werden
Ein Gremium soll Länder beraten, wie Unterseekabel besser geschützt werden können. Durch diese verlaufen 99 Prozent der internationalen Daten.
Jedes Jahr gibt es nach Schätzungen weltweit 150 bis 200 Schäden an Untersee-Datenkabeln. Die Uno-Telekomorganisation ITU hat zusammen mit Industrievertretern jetzt ein internationales Beratungsgremium gegründet, das den Schutz von Unterseekabeln verbessern soll.
Im Durchschnitt würden jede Woche drei Reparaturen ausgeführt, berichtete der stellvertretende ITU-Generalsekretär Tomas Lamanauskas in Genf. Mindestens 80 Prozent der Schäden gingen auf Unfälle zurück, etwa mit Schiffsankern. Andere Schäden entstehen durch Naturkatastrophen wie 2022 in Tonga, wo ein Vulkanausbruch ein Kabel beschädigte und den Inselstaat im Pazifik wochenlang von der Kommunikation abschnitt.
Lamanauskas wollte sich zu dem jüngsten Fall einer möglichen Sabotage an zwei Unterseekabeln in der Ostsee nicht äussern. Die ITU und das neue Gremium seien nicht beauftragt, Ursachen von Schadensfällen zu untersuchen.
500 Unterseekabel weltweit
Nach seinen Angaben gibt es etwa 500 Unterseekabel weltweit, die in der Regel 25 Jahre funktionierten. Durch diese Kabel verlaufen 99 Prozent der internationalen Daten.
Das neue Gremium soll Länder unter anderem beraten, wie sie Kabel schützen können, was bei einer effizienten Lizenzvergabe zu beachten ist und wie sie sicherstellen, dass das Thema Unterseekabel bei allen Meeres-Diskussionen berücksichtigt wird.