Viele Einweg-E-Zigaretten sind illegal, © Keystone/SDA
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Viele Einweg-E-Zigaretten sind illegal

Sie enthalten laut einer neuen Untersuchung mehr E-Flüssigkeit als erlaubt.

16.03.2024

Eine neue Untersuchung von AT Schweiz zeigt, dass die Mehrheit der in der Schweiz verkauften elektronischen Einwegzigaretten, oft auch Puff Bars genannt, nicht gesetzeskonform sind. Sie enthalten mehr E-Flüssigkeit als gesetzlich erlaubt.

Diese illegalen, meist in China hergestellten Puff Bars werden sehr billig und ohne jegliche Alterskontrolle über Online-Verkaufsplattformen vertrieben. Dabei handelt es sich nicht nur um kleine Online-Shops, sondern selbst ein Schweizer E-Commerce-Gigant wie Galaxus verkauft Hunderttausende dieser illegalen Produkte. In einer neuen Publikation präsentiert AT Schweiz ihre Erkenntnisse und fordert die Behörden auf, das Gesetz umgehend durchzusetzen.

Trotz Kenntnis der Sachlage setzen die Behörden das Gesetz über E-Zigaretten nicht durch

Die heute in der Schweiz geltenden Normen basieren auf der EU-Richtlinie von 2014. Diese ist klar: Jede E-Zigarette mit einem sogenannten geschlossenen System darf nicht mehr als 2 ml E-Flüssigkeit und nicht mehr als 20 mg/ml Nikotin enthalten. Der Tank dieser Kapselgeräte (auch Pods genannt) und Einwegsysteme darf also maximal 600 Züge fassen, was einem Volumen von 2 ml E-Flüssigkeit entspricht. Im Internet sind derzeit jedoch E-Zigaretten erhältlich, die bis zu 16'000 Züge versprechen und einen Tank von 30 ml aufweisen, was dem 15-fachen des gesetzlichen Grenzwertes entspricht. Basierend auf ihrer Untersuchung schätzt AT Schweiz, dass mehr als die Hälfte der Einwegzigaretten auf dem Schweizer Markt nicht dieser Norm entsprechen und somit illegal verkauft werden.

Trotz einer parlamentarischen Interpellation von Nationalrätin Laurence Fehlmann Rielle (SP/GE) aus dem Jahr 2023 hat der Bund bis heute keine Massnahmen gegen dieses Problem der öffentlichen Gesundheit ergriffen. Auch der zu hohe Nikotingehalt von Einweg-E-Zigaretten bleibt ein Problem. Das neue Bundesgesetz über Tabakprodukte (TabPG), das demnächst in Kraft tritt, wird lediglich die bereits geltenden Normen übernehmen.