Vier Fünftel der Hörer nutzen Radio digital, © Keystone/SDA
Ab 2027 Geschichte: UKW-Empfänger Biennophone-Celerina an der Schweizerischen Radio- und Fernsehausstellung 1960 in Zürich. Keystone/SDA
  • Schweiz

Vier Fünftel der Hörer nutzen Radio digital

Radio wird zunehmend digital gehört. Sei es über den Radiostandard DAB+ oder übers Internet.

09.02.2024

80 Prozent der Hörer in der Schweiz haben 2023 das Radio digital genutzt. UKW-Radio wurde mit 33 Prozent noch am häufigsten im Auto gehört, aber auch dort überwog die digitale Nutzung. 63 Prozent der Radionutzung erfolgte zu Hause.

Seit 2015 wächst in der Schweiz die digitale Radiohörerschaft kontinuierlich, wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) mitteilt. Die Nutzung über DAB+ verdoppelte sich fast von 23 auf 41 Prozent. Über IP hörten 39 Prozent Radio (2015: 26 Prozent).

Die französischsprachige Schweiz bevorzugte mit 41 Prozent den Empfang über IP. In der Deutschschweiz überwog der Empfang via DAB+ mit 43 Prozent. 45 Prozent der Bevölkerung hörten ausschliesslich digital Radio, 10 Prozent exklusiv über UKW. 31 Prozent nutzten beides. Nie Radio hörten zwölf Prozent der Bevölkerung.

Damit stabilisierte sich die digitale Radionutzung auf hohem Niveau, wie das Bakom feststellt. Da neue Autos serienmässig mit DAB+ ausgerüstet sind, wird auch die Nutzung im Auto zunehmend auf digitalem Weg erfolgen.

Gnadenfrist für UKW
Der Bundesrat verlängerte die UKW-Funkkonzessionen für die Radiobranche im Oktober ein letztes Mal bis Ende 2026. Danach lassen sich Radioprogramme nur noch digital verbreiten.

Das ermöglicht den Radios die von ihnen gewünschte Flexibilität, um die Migration von der analogen zur digitalen Verbreitung abzuschliessen. Sie können die analoge Ausstrahlung auch früher beenden. Ursprünglich hätte UKW bereits Ende 2024 abgeschaltet werden sollen.

Ultrakurzwellen (UKW) sind elektromagnetische Wellen in einem Frequenzbereich von 30 bis 300 Megahertz (MHz), was Wellenlängen zwischen zehn Metern und einem Meter entspricht.