Viola Amherd zeigt Regierungskollegen ihre Heimat
Auf ihrer zweitägigen Bundesratsreise sind die sieben Mitglieder der Landesregierung gestern am späten Abend in Brig VS mit Fanfaren und dem Marignano-Marsch empfangen worden.
28.06.2024
Der Bundesrat erhielt einen herzlichen Applaus von der Bevölkerung, die sich im Schatten der Arkaden des Stockalperschlosses versammelt hatte und die offizielle Walliser Hymne anstimmte.
"Es ist ein wichtiger Moment für den Bundesrat, um die Bevölkerung zu treffen", sagte Bundespräsidentin Viola Amherd bei einem Medientermin vor dem Schloss in der Oberwalliser Stadt. Sie freue sich darauf, den Kolleginnen und Kollegen ihren Heimatkanton zu zeigen, sagte die Mitte-Politikerin.
Traditionell führt die alljährliche Reise der Landesregierung in die Heimat des Bundespräsidenten oder der Bundespräsidentin. Die Reise ins Wallis hatte am Vormittag mit einem Stopp in Sitten begonnen, wo der Bundesrat mit dem Zug eingetroffen war.
Zelebrierte Volksnähe
"Wir freuen uns darauf, diesen Moment der Geselligkeit und des Austauschs mit Ihnen zu teilen", sagte Amherd zu den rund hundert Personen, die den Bundesrat bei sommerlichem Wetter in der Altstadt von Sitten empfingen.
"Diese Reise bietet die Gelegenheit, die Bande zwischen den Regierungsmitgliedern, aber auch jene mit der Bevölkerung zu festigen", fuhr Amherd fort. "Es ist eine wahre Freude und eine Ehre, den Bundesrat im Wallis zu empfangen", entgegnete der Walliser Regierungspräsident Franz Ruppen (SVP).
Das Wallis und der Bund seien durch zahlreiche Projekte miteinander verbunden wie die Autobahn A9, an der der Zug mit dem Bundesrat entlangfahren werde, die aber noch nicht fertiggestellt sei, oder die Photovoltaik in den Alpen, sagte Ruppen weiter.
"Vielleicht werden Sie auf dieser Exkursion darüber sprechen, aber um ehrlich zu sein, wünsche ich Ihnen das nicht. Eine Schulreise ist vor allem dazu da, um Beziehungen zu knüpfen und zu festigen, sich auszutauschen, zu staunen und zu lachen", fuhr der Staatsrat fort und sorgte damit für Lacher im Publikum.
Die Präsidentin des Generalrats von Sitten, Virginie Rossier, lobte die "Einfachheit", mit der diese Begegnung stattfindet, "ohne übertriebenes Sicherheitsprotokoll". Zudem sagte sie, es sei eine ausgezeichnete Idee, in der Hauptstadt des Wallis, der zweitgrössten Weinbaugemeinde, zur Aperitifzeit Halt zu machen.
Nach den Reden gab es Gelegenheiten für Fotos und Händeschütteln mit der Landesregierung, während in Trachten gekleidete Frauen den Aperitif servierten.
Spaziergang durch die Reben
Danach begab sich der Bundesrat nach Salgesch für eine kleine Wanderung durch das Weinbaugebiet. Der Rundgang mit Aussicht auf den Pfynwald wird auch als Smaragdeidechsenweg bezeichnet.
Während des Spaziergangs, an dem Gemeindevertreter und eine Delegation des Walliser Staatsrates teilnahmen, kamen die Landwirtschaft und der Weinbau zur Sprache, der nachhaltige, kleinräumige Tourismus in der Region sowie deren Flora und Fauna - darunter auch die seltenen und scheuen Smaragdeidechsen, nach denen der Weg benannt ist.
Zum Ausklang des ersten Tages der diesjährigen Reise wird der Bundesrat im Bezirk Goms unter anderem Walliser Sagen hören. Nachdem der erste Reisetag vor allem der Landwirtschaft und der Natur gewidmet war, wird das Programm des zweiten Tages im Oberwallis insbesondere die Geschichte und Kultur der Region thematisieren.