Weiterer Rückgang des Mietwohnungsangebots in der Schweiz, © Depositfotos / Symboldbild
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Weiterer Rückgang des Mietwohnungsangebots in der Schweiz

Zwischen Oktober 2022 und September 2023 werden schweizweit 360 000 Objekte inseriert.

21.12.2023

Die Zahl der auf den wichtigsten Schweizer Immobilienportalen ausgeschriebenen Mietwohnungen nimmt im Jahresvergleich um 19% ab. Das sind 82 000 weniger als in der Vorjahresperiode. Die mittlere Insertionszeit verkürzt sich als Folge dieser Angebotsverknappung, allerdings lediglich um 2 Tage auf 28 Tage, was auf einen Nachfragerückgang hindeutet. Umzugswillige finden keine Wohnung und bleiben darum am bisherigen Wohnort. Ein Rückgang der Umzüge ist die Folge. Zu diesem Ergebnis kommt der Online-Wohnungsindex von SVIT Schweiz, HEV Schweiz und Swiss Real Estate Institute.

Diese Entwicklung verstärkt den "Lock-in-Effekt" am Mietwohnungsmarkt. Üblicherweise wird damit die Folge der Differenz zwischen Angebots- und Bestandesmieten bezeichnet: Mieter bleiben in ihrer Wohnung, weil sie auf dem Markt für mehr Mietzins weniger Wohnraum erhalten würden. Der gleiche Effekt tritt nun auch vermehrt ein, wenn die Suche nach einer neuen, auch preislich adäquaten Wohnung aufgrund der zunehmenden Knappheit erfolglos bleibt. Diese Faktoren erklären die abgeschwächte Nachfrage nach Mietwohnungen in der Mehrzahl der untersuchten Städte.

Studienleiter Prof. Dr. Peter Ilg, Swiss Real Estate Institute, sagt dazu: "Die Anzahl inserierter Mietwohnungen nimmt sowohl schweizweit als auch in allen Kantonen und in den untersuchten Städten weiter ab. Soll dieser zunehmenden Verknappung entgegengewirkt werden, so muss der private Wohnungsbau schweizweit und besonders in den allermeisten Städten gefördert werden. Die alleinige Förderung des staatlichen oder gemeinnützigen Wohnungsbaus ist bei weitem nicht ausreichend für eine Trendumkehr."