Weltbild meldet in der Schweiz Konkurs an, © KEYSTONE/DPA/Jens Büttner
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Weltbild meldet in der Schweiz Konkurs an

Der Verlag Weltbild hat nun auch in der Schweiz Konkurs angemeldet. 124 Mitarbeitende verlieren ihren Job.

21.08.2024

Die 24 Filialen in der Schweiz blieben ab morgen, Donnerstag, geschlossen und der Onlineshop werde deaktiviert, heisst es in einer Mitteilung des Unternehmens von heut, Mittwoch.

"Schweren Herzens mussten wir am 21.08.2024 die Konkurseröffnung für die Weltbild Verlag GmbH beantragen", richtet sich Weltbild auf der Internetseite an die Kunden. Die Angestellten seien ab Donnerstag freigestellt und müssten nicht mehr zur Arbeit erscheinen, heisst es in einem Brief an die Mitarbeitenden, welcher der Nachrichtenagentur AWP vorliegt.

Schweizer Teil war profitabel

Der Konkurs sei umso bedauerlicher, weil die Schweizer Tochtergesellschaft stets "ein erfolgreicher und profitabler Teil" der Weltbild-Gruppe gewesen sei, schreibt Weltbild Schweiz im Communiqué.

Abhängigkeiten von der deutschen Muttergesellschaft und die rasante Zuspitzung der Situation in Deutschland hätten nun aber keine andere Möglichkeit als die Konkursanmeldung zugelassen.

Kein Support mehr aus Deutschland

Hintergrund ist die Insolvenz des deutschen Mutterhauses. Dieses werde nun schon per Anfang September endgültig liquidiert. Die hohen Kosten im operativen Geschäft, insbesondere in den Bereichen IT und Marketing, hätten es unmöglich gemacht, die deutsche Mutter angesichts des starken Wettbewerbsdrucks profitabel weiterzuführen.

Mit dem schnellen Aus der Konzernmutter stünden nun aber die für den Weiterbetrieb in der Schweiz notwendigen Systeme nicht mehr zur Verfügung. Ebenso könnten auch keine weiteren Dienstleistungen aus dem Mutterhaus mehr bezogen werden. "Ohne diese bis vor kurzem noch in Aussicht gestellten Voraussetzungen" habe das Unternehmen keine Möglichkeit mehr, sich in den nächsten Monaten neu eigenständig auszurichten. Dies gelte umso mehr, weil gleichzeitig Gespräche mit bestehenden und potenziellen Investoren nicht gefruchtet hätten.

Im Juni hatte es noch geheissen, die Insolvenz der deutschen Mutter habe keine Folgen und die Geschäfte liefen reibungslos weiter. Die Abläufe von Weltbild Schweiz seien in eigenständigen Strukturen parallel zu den Prozessen in Deutschland aufgestellt, so die damaligen Äusserungen.