Zürcher Gericht heisst Antrag auf U-Haft für Brian Keller gut
Brian Keller sitzt in Untersuchungshaft: Das Zürcher Zwangsmassnahmengericht hat einen entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft gutgeheissen.
Keller bleibt damit vorerst im Gefängnis. Die Stadtpolizei Zürich hatte den 28-Jährigen am vergangenen Donnerstagabend vorläufig für maximal 48 Stunden festgenommen. Wegen "Wiederholungsgefahr" ordnete das Gericht nun am Wochenende wie beantragt Untersuchungshaft an.
Eine Untersuchungshaft wird in der Regel auf drei Monate befristet. Die Haft kann verlängert werden. Die inhaftierte Person kann gegen die Anordnung Beschwerde einlegen.
Die Staatsanwaltschaft macht wegen des laufenden Verfahrens derzeit keine weiteren Angaben zum Fall. Sie verweist aber auf die Unschuldsvermutung, die bis zum rechtskräftigen Abschluss eines Verfahrens gelte. Das Verteidigungsteam von Keller gab bislang ebenfalls keine weiteren Statements ab.
Vorwurf der Körperverletzung
Hintergrund der Verhaftung und der inzwischen angeordneten Untersuchungshaft bildet das von der Zürcher Staatsanwaltschaft eröffnete Verfahren wegen des Verdachts auf eine versuchte schwere Körperverletzung.
Der 28-Jährige soll in der vergangenen Woche einen Mann mit Faustschlägen attackiert und verletzt haben. Dieser, ein unter anderem auf Tiktok bekannter Influenzer, hat gemäss eigenen Angaben in einem Video einen dreifachen Bruch des Jochbeins erlitten. Keller gab an, dass sein Kontrahent ihn kürzlich bedroht, einen Kollegen angegriffen sowie seine Mutter und seine Freundin beleidigt habe.
Der Tiktoker wurde am Wochenende ebenfalls vorerst festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft Medienberichte am Montag bestätigte. Sie habe ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Drohungen und weitere Delikte eröffnet. Auch für ihn habe sie mittlerweile einen Antrag auf U-Haft gestellt, der entsprechende Entscheid des Zwangsmassnahmengerichts stehe noch aus.
Die beiden Männer tragen seit einiger Zeit eine Fehde aus. Bereits anfangs Jahr verbreiteten sich Videos, in denen Keller mit einem Messer posierend den Kopf des Gegners forderte. Es handle sich dabei um Werbung und "Trash Talk", wie dies vor einem Boxkampf üblich sei, machte Keller damals geltend. Er wurde daraufhin von der Staatsanwaltschaft einvernommen.
Brian Keller wurde 2013 durch einen Dok-Film über einen Jugendanwalt als "Jugendstraftäter Carlos" landesweit bekannt. Er kam - von den Medien und der Öffentlichkeit begleitet - am 10. November 2023 nach jahrelangen Aufenthalten in verschiedenen Gefängnissen frei.
Mit 28 Jahren könne er endlich sein eigenes Leben leben, sagte er damals umringt von Kameraleuten. Er wolle Profiboxer werden und einfach ein anständiger Bürger sein.