Zustand des Bodensees ist von guter Qualität, © bodensee.eu
 bodensee.eu
  • Region

Zustand des Bodensees ist von guter Qualität

Nach den vielen Regenfällen ist der Wasserstand des Bodensees weiter ungewöhnlich hoch.

15.07.2024

Derzeit liegt er rund 68 Zentimeter über dem langjährigen Mittelwert. Die Internationale Gewässerschutzkommission betont zur Ferienzeit die gute Wasserqualität und warnt vor dem Einschleppen weiterer gebietsfremder Arten.

Ende Mai 2024 wurden vor allem am Nord- und Ostufer des Bodensees und in seinem Einzugsgebiet sehr hohe Niederschläge gemessen, sie führten in einigen Zuflüssen zu extremen Abflüssen, fasste die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) die Lage heute rückblickend zusammen. Der Bodenseepegel stieg vom 30. Mai bis 11. Juni um über einen Meter auf den Pegelwert von 515 (Pegel Bregenz). Das ist ein Wert, der im Mittel nur alle zehn Jahre einmal vorkommt.

Aufgrund der immer wieder auftretenden Niederschläge, aber auch wegen der heuer noch aussergewöhnlichen Schneelage im Gebirge und der daraus resultierenden Schneeschmelze, blieb der Pegel bisher auf einem sehr hohen Niveau. Er liegt derzeit bei 496 Zentimeter (Pegel Bregenz), das sind 68 Zentimeter über dem langjährigen Mittelwert – aber immer noch 72 Zentimeter unter dem Jahrhundert-Wert von 1999.

Wasserqualität leidet nicht nachhaltig

Die sehr gute Wasserqualität des Bodensees leide unter Hochwasser und Starkregen nicht nachhaltig, betont Gernot Längle, Bregenzer Bezirkshauptmann und derzeit Vorsitzender der IGKB. Mit den grossen Hochwassermengen aus den Zuflüssen würden zwar grosse Schwebstoff-Frachten in den See geschwemmt, die stellenweise zu Trübungen des Seewassers führen können. Zeitweise könne es bei Starkregen auch lokal und zeitlich begrenzt zu erhöhten Keimbelastungen kommen.

Schöne Sonnentage mit intensiver UV-Strahlung führten aber rasch wieder zur Reduktion der Keimbelastung, heißt es weiter. Beim aktuellen Hochwasser konnten daher Badeverbote auf wenige Ausnahmen begrenzt und nach einigen Tagen wieder aufgehoben werden, betont die IGKB.

„Generell sehr gute Wasserqualität“

Die generell sehr gute Wasserqualität des Bodensees zeige, dass die langjährigen gemeinsamen Aktivitäten der Länder und Kantone im Gewässerschutz erfolgreich seien, so die IGKB: „Im Einzugsgebiet des Bodensees wurden in Summe über vier Milliarden Euro in die Abwasserreinigung investiert. Die Aufrechterhaltung aller Gewässerschutzmassnahmen ist ein wesentliches Ziel der IGKB. Das ist eine wichtige Grundlage für das Freizeit- und Badevergnügen der Bevölkerung und der Touristen am See“.

Eingeschleppte Arten bereiten Sorge

Der See sei ein ideales Freizeitparadies. Sorge bereite jedoch, dass gebietsfremde Tier- und Pflanzenarten in den See gelangen. Vor allem die sich im Bodensee schon sehr stark ausbreitende Quagga-Muschel bereite Sorge. Die Verschleppung der Muschel in weitere Seen müsse unbedingt verhindert werden.

Deshalb appelliert die IGKB dringend an alle Bootsbesitzer und Hafenbetreiber, die Reinigung von Booten sicherzustellen, wenn diese in andere Seen transportiert oder aus anderen Seen in den Bodensee eingesetzt werden.

Die Internationale Gewässerschutzkommission

Seit 1959 arbeiten rund um den Bodensee die Länder und Kantone (Baden-Württemberg, Bayern, Schweiz und Österreich) in der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee IGKB zusammen. Wichtigstes Ziel ist die Reinhaltung des Sees, die laufende Überwachung und die nachhaltige Entwicklung der vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt.

Die IGKB betreibt eine Web-App, auf der viele aktuelle Daten und Fakten zum See veröffentlicht werden. Die Bodensee-Anrainer-Länder betreiben auch gemeinsam eine Informationsseite über den Wasserstand de Bodensees und berechnen jeweils auch die Prognose für die nächsten Tage, wie der ORF Vorarlberg heute vermeldet.