Zwei Millionen Franken Soforthilfe für Südschweiz, © Keystone / Michael Buholzer
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Zwei Millionen Franken Soforthilfe für Südschweiz

Die von den Unwettern heimgesuchten Gemeinden im Wallis und im Tessin erhalten zwei Millionen Franken Soforthilfe von der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden.

01.07.2024

Diese erhöht wegen der grossen Schäden in finanzschwachen Regionen ihren Unwetter-Fonds entsprechend.

Die starken Niederschläge von diesem Wochenende hätten zu sehr grossen Verwüstungen geführt, heisst es in einer Mitteilung der Patenschaft für Berggemeinden vom Montag. Brücken seien von den Wassermassen weggerissen, Dörfer und Strassen überflutet, die Strom- und Wasserversorgungen unterbrochen worden.

Allein im Tessin waren am Wochenende mehrere hundert Menschen evakuiert worden. Dort und auch im Wallis wurde Hilfe von der Armee angefordert. Trinkwasser musste im Tessin mit Helikoptern herangeschafft werden.

Helikopter bringen Trinkwasser ins obere Maggiatal

Helikopter sollen Trinkwasser in jene Dörfer bringen, welche seit einem heftigen Unwetter vom Wochenende im oberen Maggiatal von der Aussenwelt abgeschnitten sind. In sechs Ortschaften gibt es seit Samstag weder Strom noch Brauch- oder Trinkwasser.

Laut Informationen der Tessiner Kantonspolizei von heute Morgen sind die Ortschaften Menzonio, Brontallo, Prato Sornico, Peccia, Piano di Peccia und Veglia ohne Wasserversorgung und ohne Strom.

In Mogno und Fusio noch weiter oben im Maggiatal gibt es ebenfalls weder Trinkwasser noch Strom, jedoch gebe es dort Brauchwasser, hält die Polizei weiter fest.

Etwas weiter unten im Maggiatal in den Gemeinden Cevio, Bignasco und Cavergno sei die Elektrizitäts- und Wasserversorgung - jedoch kein Trinkwasser - gewährleistet.

Um die Rettungsarbeiten zu erleichtern, fordert der Tessiner Notfallstab die Bevölkerung auf, Reisen im Kanton auf ein Minimum zu reduzieren und die vom Unwetter betroffenen Gebiete nicht aufzusuchen.

Bundespräsidentin im Wallis: "Solidarität ist sehr wichtig"

Bundespräsidentin Viola Amherd hat sich heute Vormittag im Wallis beeindruckt gezeigt vom Ausmass der Hochwasserschäden vom Wochenende. Für sie sei es wichtig, sich selber einen Eindruck zu verschaffen, sagte sie bei einem Augenschein.

"Man hat Bilder. Aber das aus der Nähe zu sehen, ist enorm, beeindruckend. Das ist hart für die Bevölkerung", sagte Amherd. "Ich habe das schon 1993 in Brig erlebt, und damals hat man gesehen, dass Solidarität sehr wichtig ist."

Viola Amherd dachte auch an die Industriebetriebe, von denen einige nach den Unwettern vom Wochenende ihre Produktion einstellen mussten: "Wir müssen schnell eingreifen, damit die Arbeit wieder aufgenommen werden kann. Die Schäden sind enorm", sagte sie.

Die Chefin des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) erinnerte daran, dass die Armee Truppen mobilisiere, um dem Kanton zu helfen. Sie sagte aber auch, dass sie "nicht über Tausende von Soldaten" verfüge, um einzugreifen. Doch bereits am Sonntag habe die Armee Unterstützung leisten können, und sie werde diese ab dem heutigen Montag intensivieren.

Solche Ereignisse "folgen immer schneller aufeinander, man muss auf die Prävention achten", fügte die Bundespräsidentin hinzu. 1993 habe sie in Brig als "junge Gemeinderätin, die für die Bauten zuständig war" bereits eine solche Situation erlebt.