14 Prozent mehr Fahrgäste 2023 bei LIEmobil

Der Eigenfinanzierungsgrad von LIEmobil lag zwei Prozentpunkte über der Vorgabe des Eigners von 30 Prozent. Im Berichtsjahr verabschiedete LIEmobil die neue Unternehmensstrategie MAP 2030. Auf deren Basis soll der Anteil des öffentlichen Verkehrs ausgebaut werden.

Täglich führen die von LIEmobil beauftragten Transportunternehmer etwa 600 Fahrten mit über 40 Fahrzeugen in ganz Liechtenstein sowie über die Landesgrenzen hinaus durch. Dabei befördern sie werktäglich bis zu 20’000 Fahrgäste in, von und nach Liechtenstein. 

Der Fahrgastzuwachs um 14 Prozent auf 5,7 Millionen Einsteigern im Jahr 2023 ist besonders erfreulich, da der öffentliche Verkehr im Rheintal wegen der langen Sperrung der SBB-Linie zwischen Buchs und Altstätten wenig attraktiv war. «Reisende aus dem Schweizer Rheintal mussten deshalb auf den Schienenersatzverkehr umsteigen, weshalb einige auf das Auto wechselten», fasst Verwaltungsratspräsident Marco Öhri zusammen. «Und dennoch durften wir bei LIEmobil deutlich mehr Fahrgäste als im Vorjahr begrüssen.»  

Der Jahresbericht 2023 von LIEmobil kann hier heruntergeladen werden. 

Zunahme der Einnahmen aus Abo- und Fahrscheinverkäufen um 5,7 Prozent 

Die steigenden Fahrgastzahlen zeigen eindrücklich, dass LIEmobil auf dem richtigen Weg ist. Dies widerspiegelt sich auch in den steigenden Ticketeinnahmen. Die reinen Fahrscheineinnahmen (Einzelfahrten bis Monatskarten) stiegen von 1,6 Millionen Franken auf 2 Millionen Franken (+25 Prozent), was den während Coronazeit begonnenen Trend vom Abo- zum Fahrscheinkauf fortschreibt. Der Fahrscheinverkauf durch die zahlreichen einfach zu bedienenden Online- und App-Ticketkaufoptionen befördert den Trend zusätzlich. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Jahresabonnementen stagnierten und gingen aufgrund von buchhalterischen Abgrenzungen von  2,84 Millionen auf 2,7 Millionen Franken zurück (- 5 Prozent). Gesamthaft resultiert somit ein Plus von 5,7 Prozent an Einnahmen aus dem Verkauf von Jahresabonnements und Tickets. 

Getrübt wird das erfreuliche Ergebnis von einer Anpassung des Verteilschlüssels der pauschalen Abgeltungen des Tarifverbunds Ostwind an LIEmobil. Die Erträge LIEmobils aus der Ostwind-Abgeltung sanken dadurch von 0,5 Millionen auf 0,253 Millionen Franken (-49 Prozent). Die gesamten Fahrgeldeinnahmen, inkl. pauschale Einnahmen, nahmen deshalb im Vergleich zum Vorjahr nur leicht von 5,04 Millionen auf 5,05 Millionen Franken zu. 

Marco Öhri: «Durch die erfreulichen Ticketeinnahmen erzielten wir einen Eigenfinanzierungsgrad von 32 Prozent und liegen damit zwei Prozentpunkte über dem von unserem Eigner, dem Land Liechtenstein, vorgegebenen Wert.» Entsprechend musste LIEmobil den Landesbeitrag für die nicht kostendeckend zu erbringenden gemeinwirtschaftlichen Leistungen erfreulicherweise nicht im vollen Umfang in Anspruch nehmen. 

Im Berichtsjahr verabschiedete LIEmobil die neue Unternehmensstrategie MAP 2030, welche in den vier Handlungsfeldern Markt, Angebot, Partner und Unternehmen 45 Massnahmen definiert, um 15 Ziele zu erreichen. Final zielen die aufeinander abgestimmten Ziele und Massnahmen darauf ab, die Zahl der ÖV-Nutzenden nach und in Liechtenstein überdurchschnittlich zu steigern, und damit den Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen anzuheben, ganz im Sinne von LIEmobils Vision einfach voran! 

Änderungen im Fahrplan per Dezember 2023 

Im Berichtsjahr wurden – wie im Hinblick auf jedes neue Fahrplanjahr – Optimierungen vorgenommen. Unter anderem wurde der Halbstundentakt der Linie 21 nach Triesenberg bis 22:15 Uhr verlängert. Einzelne Teilstrecken der Linie 32 und 33 von/nach Hinterschellenberg mit einer Besetzung von 0,25 Fahrgästen pro Fahrt (also nur bei jeder vierten Fahrt ein Passagier) entfielen. Alle Fahrten der Linie 33 verkehren seit dem Fahrplanwechsel weiter bis Mauren Binza. 

Ausblick: Attraktiver Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Liechtenstein und im Rheintal  

«Für das kommende Jahr rechnen wir mit einer weiteren Zunahme der Fahrgäste auf dem LIEmobil-Netz», so Verwaltungsratspräsident Öhri. «Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 enden die Bauarbeiten an der Bahnlinie im St. Galler Rheintal und der Bahnverkehr wird kräftig ausgebaut. Künftig verkehrt zwischen St. Gallen und Sargans alle 30 Minuten ein schneller Interregio. Wir freuen uns darauf, verlorene Fahrgäste aus dem Rheintal zurückzugewinnen und neue für den öffentlichen Verkehr zu gewinnen.»  

LIEmobil und Bus Ostschweiz nehmen Ende 2024 neue, attraktive grenzüberschreitende Verbindungen in Betrieb. Künftig gibt es auf der Linie 12 umsteigefreie Verbindungen Gams–Grabs–Buchs–Schaan(–Vaduz). Linie 24 Vaduz–Sevelen verkehrt ab Fahrplanwechsel zu den Hauptverkehrszeiten weiter nach Räfis und Buchs. Linie 24 bietet somit eine attraktive Verbindung für Berufspendler aus den genannten Ortschaften nach Vaduz. 

Die nächsten grossen strategisch induzierten und substanziellen Ausbauschritte des öffentlichen Verkehrs mit deutlichen Taktverdichtungen plant LIEmobil zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025, wie es in der Mitteilung von LIEmobil heisst.