Entwicklungshilfe im Senegal
Im Senegal unterstützt der liechtensteinische Entwicklungsdienst (LED) lokale nachhaltige Ernährungssysteme durch Agrarökologie – eine Landwirtschaft, die Natur und Mensch gleichermassen respektiert.
13.03.2025
Senegal, ein Land in Westafrika mit reicher landwirtschaftlicher Tradition, steht vor gewaltigen Herausforderungen: Die Böden trocknen aus, das Wasser wird knapp, die Ernten sind unsicher. Viele Bauern, vor allem Frauen und junge Menschen, haben kaum Zugang zu Land oder Produktionsmitteln. Gleichzeitig überfluten billige Importprodukte die Märkte, während die gesunden und hochwertigen Bio-Produkte exportiert werden.
Mitunter am härtesten trifft es diejenigen, die eigentlich für die Ernährung des Landes sorgen – die Kleinbäuerinnen und -bauern selbst. Viele Familien kämpfen noch jedes Jahr mit der période de soudure, einer Hungerzeit zwischen zwei Ernten, in der sie kaum genug zu essen haben. Während ihre Felder austrocknen oder durch extreme Wetterereignisse zerstört werden, müssen sie teure Lebensmittel kaufen. Viele junge Menschen sehen keine Zukunft mehr in der Landwirtschaft und verlassen das Land.
Eine zukunftsfähige Strategie
Doch wo Schwierigkeiten sind, tauchen auch Chancen auf: Senegal hat eine dynamische Zivilgesellschaft, die sich für Agrarökologie einsetzt – und genau hier setzt Liechtenstein an. Der LED investiert bis 2026 über fünf Millionen Franken, um nachhaltige Ernährungssysteme im Senegal zu stärken. In der neuen LED-Strategie 2023 bis 2026 bildet die agrarökologische Landwirtschaft ein zentrales Element. Der Bereich «Ernährungssysteme mit Fokus auf Agrarökologie» ist eines der beiden LED-Schwerpunktthemen.
Agrarökologie ist alles andere als eine romantische Rückkehr zum Bauernhofidyll vergangener Zeiten. Es ist ein hochmodernes Konzept, das Ökologie, Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit verbindet und es basiert doch auf seit langem verwendeten Praktiken. Gesetzt wird auf natürliche Kreisläufe, auf Vielfalt und auf regionale Sorten.