Lage bleibt trotz erneutem Starkregen stabil, © Erik Witsoe/Unsplash
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Lage bleibt trotz erneutem Starkregen stabil

Trotz starker Regenfälle ist die Lage in der Schweiz stabil geblieben. Zwar wurden einige Schäden gemeldet, nach Behördenangaben sind die vom intensiven Regen am stärksten betroffenen Kantone Tessin, Wallis und Graubünden aber glimpflich davongekommen.

07.07.2024

Wegen eines Erdrutsches infolge der heftigen Niederschläge wurde im Südtessin das Valle di Muggio von der Aussenwelt abgeschnitten. Wie die Feuerwehr Medrisio bestätigte, war wegen des Erdrutsches oberhalb des Dorfes Caneggio die Strasse blockiert.

Die Kantonspolizei Tessin warnte auf der Plattform X zudem vor unpassierbaren Strassen in der Region Mendrisiotto. Auch Alertswiss warnte vor überschwemmten Strassen und Kellern im Mendrisiotto.

Nach Angaben des Verkehrsdienstes TCS war heute, Sonntag, auch die Hauptstrasse zwischen Zernez GR und Susch GR wegen Hochwassers gesperrt.

Regengefahr bis Sonntagabend

Die Regenwarnungen der Gefahrenstufe 3 (erhebliche Gefahr) auf der Alpensüdseite, im Engadin sowie in Mittelbünden bleiben bis Sonntagabend bestehen, wie es im Naturgefahrenbulletin hiess. Im Südtessin wurden für Sonntag weitere 30 bis 60 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet, andernorts meist 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter.

Bis zur Aufhebung des Gefahrenstufe durch das Bundesamt für Meteorologie (Meteoschweiz) können auch die aus dem Bavonatal im Tessin evakuierten Anwohnerinnen und Anwohner nicht zurück, wie der Tessiner Notfallstab am Sonntagmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

Hochwasseralarm im Wallis aufgehoben

Eine Entspannung der Hochwasserlage zeichnete sich im Wallis indes bereits ab. Das Walliser Führungsorgan hob heute Sonntag den Hochwasseralarm für die Rhone und ihre Seitenflüsse auf. Die Pegel hätten sich stabilisiert, teilte das kantonale Führungsorgan (KFO) mit. Laut Meteoschweiz galt weiterhin die Hochwasser-Gefahrenstufe 3 für die Rhone.

Die seit Montag wegen Unwetterschäden unterbrochene Bahnlinie zwischen Fiesch und Oberwald im Wallis konnte zudem behoben werden. Ab Montag verkehren die Züge wieder, wie die Matterhorn-Gotthard-Bahn auf X mitteilte.

Hochwassergefahr in Alpen hält an

In den Alpen hielt die Hochwassergefahr an. Der Bund erwartete wegen der weiter vorhergesagten Niederschläge und der Schneeschmelze einen weiteren Anstieg der Abflüsse von Alpenrhein, Inn und Ticino, wie es im Naturgefahrenbulletin hiess.

Für den Inn gilt seit Samstagabend die Hochwasser-Gefahrenstufe 4 (grosse Gefahr). Auch für den Bodensee gilt weiterhin die Gefahrenstufe 4.

Die grössten Niederschlagsmengen wurden laut Meteoschweiz bis Sonntagmorgen im Südtessin mit 70 bis 150 Litern pro Quadratmeter erreicht. Lokal sind laut dem Naturgefahrenbulletin in einer Stunde knapp 60 Liter pro Quadratmeter gefallen. Deutlich weniger Niederschlag fiel im nordwestlichen Tessin mit 20 bis 50 Litern pro Quadratmeter. Auf der übrigen Alpensüdseite und im Oberengadin wurden meist zwischen 50 und 100 Liter pro Quadratmeter registriert, in Mittelbünden zwischen 20 und 45 Liter pro Quadratmeter.