Mehr Antibiotika während Corona verschrieben, © Keystone/SDA
Während der Coronapandemie verschrieben Ärzte in der Schweiz einer neuen Studie zufolge doppelt so häufig Antibiotika wie zuvor. (Symbolbild)  Keystone/SDA
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Mehr Antibiotika während Corona verschrieben

Eine Studie zeigt: Während Corona griffen Ärzte schnell zu Antibiotika. Gegen Viren wie Corona nützen sie jedoch wenig.

18.12.2023

Ärzte in der Schweiz haben im ersten Jahr der Coronapandemie doppelt so häufig Antibiotika verschrieben wie zuvor. Das zeigt eine neue Studie von Forschenden der Universität und des Universitätsspitals Basel, wie die Universität mitteilt.

Laut der in der Fachzeitschrift "Clinical Microbiology and Infection" publizierten Studie verdoppelte sich der Einsatz von Antibiotika von rund acht auf 16 Antibiotikaverschreibungen pro 100 Konsultationen. Die erhöhte Verschreibungspraxis zeigte sich demnach für alle Antibiotikaklassen, auch solche, welche primär nicht zur Behandlung von Atemwegsinfekten vorgesehen sind. Dies, obwohl Antibiotika gegen Viren wie das Coronavirus nicht wirken, wie die Uni Basel betont.

Das Forschungsteam will nun untersuchen, ob sich die Verschreibungspraxis in den Folgejahren der Pandemie erneut verändert hat. Ausserdem möchte es in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Zentrum für Antibiotikaresistenzen herausfinden, wie sich die Resistenzbildung infolge des erhöhten Antibiotikagebrauchs entwickelt.