Messdaten zeigen: Der Winter war warm , © Lawinendienst des Fürstentums Liechtenstein
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Messdaten zeigen: Der Winter war warm

Der Winter ist vorüber und seit ein paar Tagen sind auch die Schneemessungen in Malbun abgeschlossen. Diese Messungen zeigen klar auf: Der Winter war sehr mild.

07.05.2024

Der Mess- und Beobachtungsdienst des Liechtensteinischen Lawinendienstes zeichnet jedes Jahr vom 1. November bis zum 30. April verschiedene Messdaten zum Schneefall sowie den Temperaturen an zwei Messstationen in Malbun auf.

Die Messdaten in der Saison 2023/24 zeigen, dass der Winter warm war und der Niederschlag oft bis weit nach oben in Form von Regen fiel, schreibt der Lawinendienst des Fürstentums Liechtenstein in seiner Mitteilung. 

So wurde die maximale Schneehöhe beim Messfeld auf 1610 M. ü. M. (Malbun Dorf) bereits Anfang Dezember mit einem Meter gemessen, der langjährige Durchschnitt liegt hier bei 123 cm. Bei der Messstation auf 1976 M. ü. M. (Bärgtälli) wurde der höchste Wert mit 186 cm erst Ende März gemessen.

Auch die Anzahl Neuschneetage unterscheiden sich bei den beiden Messstationen deutlich: Gab es in Malbun Dorf an 69 Tagen Neuschnee, so wurde auf der Station im Bärgtälli ganze 91 Neuschneetage gemessen.

Diese Werte zeigen deutlich auf, dass es in der vergangenen Saison aufgrund der hohen Temperaturen in Malbun Dorf oft regnete anstatt schneite. Das Temperaturmittel verdeutlicht diese Aussage, so lag der Wert mit 0,2 Grad doch um 2 Grad über dem langjährigen Durchschnitt von -1,9 Grad.

Aufgrund des eher spärlichen Schneefalls wurde auch die durchschnittliche Neuschneesumme nicht erreicht, diese lag in dieser Saison bei 605 cm, während das langjährige Mittel bei 652 cm liegt.

Winter ohne Sperrungen

Da die Lawinensituation während der ganzen Saison nie kritisch wurde, musste der Liechtensteinische Lawinendienst weder Massnahmen treffen noch Sperrungen tätigen.

Von den insgesamt 181 Messtagen wurde an den meisten Tagen (96 Tagen) die Lawinengefahrenstufe 2 verzeichnet, während an 75 Tagen (41 %) die Gefahrenstufe 3 (mässige Gefahr) herrschte.

Die zweithöchste Gefahrenstufe 4 wurde lediglich an zwei Tagen, am 21./22. Dezember 2023, ausgerufen, während die höchste Gefahrenstufe 5 nie erreicht wurde.

Praktische Weiterbildung in Malbun

Die Weiterbildung des Liechtensteinischen Lawinendienstes fand Ende Januar in Malbun statt. Zentrales Thema für die Mitglieder war der Zeitpunkt der verschiedenen Sperrstufen sowie die Umsetzung der einzelnen Sperrungen vor Ort.