Reaktionen auf die Spital-Abstimmung

Mit 53,7 Prozent haben Liechtensteins Stimmbürger gestern dem Nachtragskredit über sechs Millionen Franken für den Neubau des Landesspitals zugestimmt.

Die nötigen nächsten Schritte und der Baustart für das Liechtensteinische Landesspital sollen schnellstmöglich erfolgen, sagt Gesundheitsminister Manuel Frick auf Anfrage: "Wenn ich könnte, würde ich jetzt die Schaufel packen und an die zukünftige Baustelle fahren." Jetzt seien die nötigen Mittel gesprochen worden, um das Projekt zu realisieren, freut sich Frick.

Nun werde die Planungsphase mit Hochdruck weitergeführt.

Themen bei Abstimmung aufgekommen
Auch Patrik Oehri, Stiftungsratspräsident des Landesspitals zeigt sich nach dem Ja erleichtert.

Diese entlaste die Belegschaft von einem gewaltigen Druck. Nun gehe die Umsetzung des Bauvorhabens weiter. Der Kontakt zum Referendumskomitee bleibe aber auch nach der Abstimmung wichtig: "In dieser Abstimmung sind viele Themen wieder aufgekommen und auch ich finde, dass einige Sachen angeschaut werden müssen und mit dem Referendumskomitee gesprochen werden muss und man sich vielleicht treffen kann."

"darf der Regierung zu denken geben"
Die Bemühungen vor der Abstimmung zum Nachtragskredit für das Liechtensteinische Landesspital haben ihre Spuren hinterlassen, erklärt Pepo Frick vom Referendumskomitee nach der verlorenen Abstimmung.

Die mahnenden Argumente seien trotz der Niederlage gehört worden. "Die Liechtensteiner sind hier sehr konservativ. Das Argument "wir wollen ein Spital, egal was da drinnen passiert", hat die Regierung durchgebracht. Uns war es wichtig, das Gesundheitssystem als Ganzes zu betrachten. Wir konnten das Paket "wir brauchen ein Spital" ein wenig aufbrechen und haben ganz andere Themen auf den Tisch gebracht. Das darf der Regierung auch zu denken geben. Ich bin überzeugt, dass sie gewisse Argumente auch aufgreifen wird."

"Schauen, wie toll es wir in Liechtenstein eigentlich haben"
Das Ja zum Nachtragskredit für das Landesspital tut Liechtenstein gut, sagt FBP-Parteipräsident Daniel Oehry. Er sieht im Ja einen möglichen ersten Schritt zu einer Art Aufbruchstimmung in Liechtenstein.

Auch wenn einzelne Projekte kritisch zu betrachten seien, mit etwas Mut lasse sich viel schaffen: "Unter dem Strich sollte man sich auch die Chance leisten und sagen: "hier sagen wir ja, hier sagen wir ja, hier sind wir kritisch, das sollte man nochmals überarbeiten", aber dass wir so einen positiven Mut hat und sieht, wie toll es wir eigentlich in Liechtenstein haben und auf welcher Struktur wir uns freuen können, wie wir im Land dastehen."