Swissgrid vor Modernisierung des Netzes, © Symbolbild/Piaxabay
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Swissgrid vor Modernisierung des Netzes

Die Netzbetreiberin Swissgrid spricht in Bezug auf ihr Geschäftsjahr 2023 von einem "soliden Unternehmensergebnis".

16.04.2024

Es sei eine starke Basis für die Modernisierung des Übertragungsnetzes geschaffen worden. Beklagt wird das Fehlen eines Stromabkommens mit Europa.

Bei einem Unternehmensergebnis von 100 Millionen Franken (2022: 96,4 Millionen Franken) erhöhte sich - auch durch die zusätzlichen Aufgaben von Swissgrid im Bereich der Stromreserve - die Bilanzsumme auf 4,2 Milliarden Franken, wie Swissgrid heute mitteilte. Dadurch sank die Eigenkapitalquote leicht auf 32,1 Prozent.

Der Anstieg des Nettoumsatzes um 23,5 Prozent auf 1219,2 Millionen Franken (2022: 987,1 Millionen) sei in erster Linie auf die höheren Erträge im Bereich der allgemeinen Systemdienstleistungen und den individuellen Tarif für die Wirkverluste zurückzuführen.

2023 gewährleistete Swissgrid nach eigenen Angaben eine Netzverfügbarkeit von über 99,9 Prozent und dies bei einer über das Übertragungsnetz transportierten Menge an elektrischer Energie von über 74 Terawattstunden.

Beim europäischen Stromnetz mitwirken

"Wir sind in der Mitte von Europa", sagte CEO Yves Zumwald vor den Medien in Aarau. Die Schweiz, die über 41 Verbundleitungen mit den Nachbarländern vernetzt sei, könne eine wichtige Rolle spielen beim künftigen Stromsystem in Europa. Weil in Nordeuropa künftig noch mehr Windstrom produziert werde, in Südeuropa vor allem mehr Sonnenstrom, werde der Stromaustausch noch wichtiger.

Das fehlende Stromabkommen mit der EU erschwere die Zusammenarbeit im europäischen Stromsystem. Eine Herausforderung für Swissgrid im Inland sei, dass die Verfahren für Bauprojekte sehr lange dauerten. Die rasante Entwicklung bei den Solaranlagen und anderen neuen Energiesystemen machten es nötig, auch die Infrastruktur des Stromnetzes anzupassen, sagte Zumwald. Der vorgesehene "Solarexpress" in den Bergen müsse richtig angeschlossen werden können.

403 Millionen Franken für Stromreserve

Im laufenden Jahr will Swissgrid die Investitionen weiter steigern, wie es hiess. Für das nächste Jahre werde ein Unternehmensergebnis auf dem Niveau von 2023 erwartet.

Seit Januar 2024 bezahlen die Kunden einen Zuschlag von 1,2 Rappen pro Kilowattstunde für die Stromreserve in den Wintermonaten, was sich positiv auf den Cash Flow auswirken werde. Bisher habe Swissgrid 403,2 Millionen Franken an die Anbieter von Wasserkraftreserven sowie Betreiber von Reservekraftwerken und Notstromgruppen ausbezahlt. Zur Finanzierung habe Swissgrid Anleihen am Kapitalmarkt aufnehmen müssen, hiess es.