Appenzell Ausserrhoden schafft Frühfranzösisch ab, © Keystone / SDA / Archivbild
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Appenzell Ausserrhoden schafft Frühfranzösisch ab

Der Kantonsrat Appenzell Ausserrhoden hat heute einer Motion zur Abschaffung des Französischunterrichts an der Primarschule zugestimmt. Die zweite Fremdsprache nebst Englisch soll erst ab der Oberstufe unterrichtet werden.

24.03.2025

Mit 37 zu 26 Stimmen erklärte der Ausserrhoder Kantonsrat eine entsprechende Motion als erheblich. Der erhoffte Erfolg von Frühfranzösisch sei ausgeblieben, schrieben die Motionäre in ihrem Vorstoss. Ausserdem überfordere eine zweite Fremdsprache leistungsschwache Primarschulkinder. Vielmehr solle anstelle von Frühfranzösisch-Lektionen etwa auf Fächer wie Deutsch und Mathematik in der Primarschule fokussiert werden.

Mit der Motion wurde nun die Ausserrhoder Regierung beauftragt, eine Gesetzesänderung auszuarbeiten, damit Französisch erst ab der Oberstufe unterrichtet wird.

Die Regierung wollte mehr Fakten

Die Kantonsregierung empfahl dem Parlament, die Motion in ein Postulat umzuwandeln. So könnten zuerst Fakten zur tatsächlichen Wirksamkeit des Frühfranzösischunterrichts zusammengetragen werden, statt nun einer "subjektiven, nicht verifizierten Wahrnehmung" zu folgen, erklärte Bildungsdirektor Alfred Stricker (Parteiunabhängige). Ein Eingriff ins Volksschulgesetz beziehungsweise eine Änderung des Stundenplans verlange eine fundierte Datenbasis.

Diese Meinung teilten auch Gegner der Motion. Sie unterstrichen darüber hinaus die Wichtigkeit der französischen Sprache für den nationalen Zusammenhalt.

In den Primarschulen im Kanton Appenzell Ausserrhoden wird seit rund 30 Jahren Französisch unterrichtet. Dieser frühe Französischunterricht steht derzeit in den Parlamenten mehrerer Kantone auf dem Prüfstand.